Dermatologische Röntgentherapie / Röntgenreizbestrahlung (Schmerztherapie)
Strahlentherapie bei bösartigen Hauttumoren
Die Strahlentherapie ist eine bewährte Methode in der Behandlung von bösartigen Hauttumoren (weisser und schwarzer Hautkrebs). Die dermatologische Röntgentherapie bietet eine effektive und schonende Alternative zur Operation oder ergänzt diese um das lokale Rückfallrisiko möglichst tief zu halten. In Fällen, in denen ein chirurgischer Eingriff aus medizinischen Gründen nicht möglich ist oder von den Patientinnen und Patienten nicht gewünscht wird, stellt die Strahlentherapie eine wirksame und zweckmässige Behandlungsoption dar. Mit ihrer lokal begrenzten Wirkung ermöglicht die Strahlentherapie das betroffene Gewebe gezielt zu behandeln, ohne die umliegende gesunde Haut zu schädigen. Diese Methode überzeugt durch die geringe körperliche Belastung für die Betroffenen.
Röntgenreizbestrahlung (Schmerztherapie) bei entzündlichen und degenerativen Krankheiten
Die Strahlentherapie wird erfolgreich zur Linderung von Schmerzen an Gelenken und Sehnen eingesetzt, indem die lokale Entzündungsreaktion gestoppt wird. Bei chronisch degenerativen Gelenkerkrankungen wie Arthrose können Schmerzen oft eine erhebliche Belastung im Alltag darstellen. Die speziell abgestimmte Strahlentherapie zielt darauf ab, diese Symptome zu lindern. Auch bei entzündlichen Prozessen wie Sehnenentzündungen im Weichteil- und Bindegewebe (z.B. Fersensporn, Tennis-Ellenbogen) kann die Strahlentherapie Entzündungsreaktionen im Gewebe hemmen und zu einer spürbaren Schmerzlinderung führen. Die Strahlentherapie wird auch erfolgreich eingesetzt zur Behandlung von gutartigen Bindegewebserkrankungen wie dem Morbus Dupuytren (knotige Veränderungen an der Handinnenfläche) und dem Morbus Ledderhose (knotige Veränderungen an der Fusssohle) und verbessert die Greif- und Gehfunktion.
Indikationen
Gemäss der aktualisierten Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Radio-Onkologie (DEGRO) ist der Einsatz der Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen vielfältig. Die Indikationsfelder umfassen:
- Aggressive Fibromatose (Desmoid)
- Keloide und hypertrophe Narben
- Refraktäre schmerzhafte degenerative Gelenkerkrankungen (z. B. Hand- und Fingergelenke, Schulter-, Hüft- oder Kniegelenke)
- Schmerzhafte lnsertionstendinopathie (z. B. Achillessehne)
- Weichteilschmerzen wie Subacromialsyndrom, Periarthritis humeroscapularis, Tennisarm (Tennisellenbogen), Golferarm
- Plantare Fasciitis (Fersensporn)
- Bursitis trochanterica
- Heterotope Ossifikationen und deren Prävention (z. B. bei Hüftgelenkersatz)
- Wartezeit bis zur geplanten Operation bei schmerzhaften Prozessen
- Morbus Dupuytren (Handfläche)
- Morbus Ledderhose (Fusssohle)
- lnduratio penis plastica
Wie funktioniert die Behandlung?
Zunächst erfolgt eine gründliche Beratung und Untersuchung. Wenn die Entscheidung für die Therapie fällt, wird im nächsten Schritt ein detaillierter Behandlungsplan erstellt. Wenn nötig, wird mithilfe modernster Bildgebung und Planungstechniken die zu behandelnde Hautstelle exakt lokalisiert. Dadurch kann die Strahlendosis millimetergenau auf das betroffene Gewebe ausgerichtet werden. Bei bösartigen Hauttumoren und bei der Röntgenreiztherapie (Schmerzbestrahlung) kann der Tumor oder das schmerzhafte Gewebe oft direkt bestrahlt werden ohne aufwändige Vorbereitungen.
Welche Vorteile bietet die Strahlentherapie?
Die Strahlentherapie ist eine schonende und effektive Behandlungsoption. Diese nicht-invasive Behandlungsmethode verläuft schmerzfrei. Gerade bei Patientinnen und Patienten, die einen Eingriff vermeiden möchten oder bei denen eine Operation nicht möglich ist, stellt die Strahlentherapie eine wirksame und zweckmässige Alternative dar. Zudem ist die Behandlung hochpräzise. Mithilfe modernster Technologien wird die Strahlung exakt auf die zu behandelnde Stelle ausgerichtet. Dabei wird das umliegende gesunde Gewebe so gut wie möglich geschont.